Jedem Anfang wohnt ein ganz besonderer Zauber inne – der erste Jahrgang der Humboldt Law Clinic Internetrecht (HLCI) wurde gestern feierlich verabschiedet. iRights ist enger Partner des Programms und hat für mehrere Monate zwei Studenten betreut, um ihnen die Praxis juristischer, journalistischer und strategischer Arbeit in unseren Einheiten näher zu bringen. Ein voller Erfolg.
Im Oktober 2012 gegründet, hat sich die Law Clinic zum Ziel gesetzt, das aus dem anglo-amerikanischen Raum bekannte Konzept einer praxisnahen Ausbildung auch im Bereich des Internetrechts nach Deutschland zu bringen. Die HLCI ist die erste Law Clinic zu diesem Thema in Deutschland. Die zweisemestrige Ausbildung beinhaltete im ersten Teil die Vermittlung theoretischer Kenntnisse der Grundlagen des Internetrechts. Im zweiten Teil folgten intensive Praktika bei den Kooperationspartnern. iRights.info samt den weiteren Einheiten iRights.Lab und iRights.Law ist Kooperationspartner des HLCI. Weitere Kooperationspartner sind der Verlag Hanser Berlin, das Haus der Kulturen der Welt, der Markenverband und die Anwaltskanzlei JBB aus Berlin.
Im Rahmen der gestrigen Verleihung der Zertifikate für den ersten Jahrgang wurden noch einmal alle Projekte präsentiert. Spannende Tätigkeiten und hoch motivierte Studierende. An dieser Stelle gilt unser ganz besonderer Dank nicht nur Frau Professor Katharina de la Durantaye, die die Clinic maßgeblich ins Leben gerufen hat, sondern auch “unseren” beiden Studenten Thomas Hohendorf und Tom Hirche. Beide haben sich bei uns mit inhaltlichen Fragen zur Regelung von Verantwortung im Netz, mit FAQs für Creative Commons-Lizenzen, rechtlichen und strukturellen Fragestellungen rund um Social Media und Cloud Computing sowie vielen urheberrechtlichen Fragen beschäftigt. Papiere entworfen, recherchiert, mitdiskutiert und unser Team bereichert. Aber auch allen anderen Studierenden aus diesem Jahrgang gilt unser herzlicher Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluß der HLCI. Namentlich sind dies zudem noch Julian Hölzel, Elias Könsgen, Hannah Mugler, Miriam Salevic, Joschka Selinger, Michael Servatius, Rebecca Sieber und Alexa Weber.
Tom und Thomas bei der Präsentation ihrer Arbeit:
Im Anschluss an die Verleihung der Zertifikate gab es weiteren inhaltlichen Input. Dr. Kaya Köklü, wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht in München berichtete über die Verhandlungen und den erfolgreichen Abschluß des neuen Vertrages der World Intellectual Property Organisation (WIPO) zugunsten von blinden und sehbehinderten Menschen. Köklü war beim Abschluß vor wenigen Tagen in Marrakesch vor Ort und berichtete anschaulich über die Art der Verhandlungen sowie die Bedeutung und anstehenden Aufgaben im Rahmen der nationalen Umsetzung. Anschließend erläuterte Hans Kaltwasser, Referent für internationale Angelegenheiten des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband die Ergebnisse aus seiner Sicht. Im Anschluß ergab sich zudem noch eine intensive Diskussion.
Hier ein Blick auf das Podium mit Prof. de la Durantaye, Hans Kaltwasser und Dr. Kaya Köklü (von links nach rechts):
iRights.info hat ausführlich über den “Marrakesh-Treaty” berichtet und kommentiert. Auch Hans Kaltwasser hat iRights.info bereits ein ausführliches Interview gegeben.
Die HLCI ist auch erreichbar via Facebook und via Twitter. Sie betreibt mit Internetrecht_kontrovers auch ein Diskussionsblog der Studierenden.